Digitalisierung & Coworking

Mit der Digitalisierung wird die Entstehung neuer Arbeitsformen forciert. Bereits in den vergangenen beiden Jahrzehnten hat sich die Arbeitswelt durch die zunehmende räumliche, zeitliche und organisatorische Flexibilität zusehends verändert.

New Work: Die Digitalisierung erfordert neue Arbeitsweisen

Unter dem Begriff New Work wird das Konzept einer neuen Arbeitsweise beschrieben, welches durch die Einflüsse der heutigen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter geprägt ist. Mit dem strukturellen Wandel in unserer Arbeitswelt ist für viele Unternehmen ein radikales Umdenken verbunden. Durch digitale Tools wird trotz räumlicher Entfernung eine effiziente Zusammenarbeit der Mitarbeiter gestärkt, ganz gleich, wo sie sich gerade aufhalten. Schließlich sorgen digitale Vernetzung, Videokonferenzen und ein sicherer Zugriff auf Unternehmensdaten außerhalb des Firmenstandorts für eine flexible Arbeitsweise. Ein Beispiel für die praktische Umsetzung von New Work sind Coworking-Spaces, die Freiräume für kreatives, aber auch konzentriertes Arbeiten schaffen.

Warum ist Coworking in Zeiten der Digitalisierung notwendig?

Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 setzten die meisten Beschäftigten ihre Arbeit von zu Hause aus fort. Viele Aspekte des gewohnten Büroalltags wurden seitdem neu definiert und die Digitalisierung eilig vorangetrieben. Einige sind nun wieder in die gewohnte Normalität des Büroalltags zurückgekehrt, andere nicht. Oder zumindest nicht auf die gleiche Weise wie vorher. Ein Großteil macht auch weiterhin von Home-Office und Remote Work Gebrauch oder ist sogar vollständig zur Heimarbeit übergegangen. Es ist unbestritten, dass Unternehmen auch langfristig für flexible Arbeitsmodelle offenbleiben und die Vorteile der mobilen Arbeit an ihre Beschäftigten weitergeben. Einer Umfrage von McKinsey zufolge geht die Mehrheit der befragten Führungskräfte davon aus, dass die Mitarbeiter (für alle Aufgaben, die nicht unbedingt vor Ort erledigt werden müssen) zwischen 21 und 80 Prozent der Zeit vor Ort sein werden, also ein bis vier Tage pro Woche. Für solche Modelle des hybriden Arbeitens eröffnet Coworking einen vielversprechenden Weg, um die Veränderungen in der Arbeitswelt mitzutragen. Viele mögen mit Coworking zunächst Kreative, Freelancer oder IT-Expert*innen assoziieren. Tatsächlich wird das Coworking-Space aber von sämtlichen Berufsgruppen besucht. Als grundlegende Alternative zum heimischen Schreibtisch oder dem Büro – also als dritter Arbeitsplatz – ist Coworking in der breiten Gesellschaft angekommen.

Vernetzen für die Digitalisierung: Coworking kann helfen

„Wer glaubt, abgeschottet die Digitalisierung meistern zu können, wird es in einer vernetzten Welt schwer haben. Vernetzung schließt den Wettbewerb mit ein.“ – Peters Bartels, Journalist.

Vernetzung ist ein bedeutsamer Schlüsselfaktor für die digitale Transformation und kommt einem als Schlagwort rasch in den Sinn, wenn man über Digitalisierung spricht. Digitalisierung bedeutet Vernetzung – von Menschen, Daten und von Ressourcen. Durch das digitale Netz ist es Menschen möglich, sich global mit anderen zu connecten. Folglich rückt die Welt enger zusammen, es entstehen neue Verknüpfungen und Geschäftsfelder. Angesichts der Möglichkeiten von digitaler Kommunikation ergeben sich neue Arbeitsweisen. Eine von ihnen ist das Coworking! Auch beim Coworking steht die Vernetzung ganz weit oben auf der Agenda. Denn eine große Motivation von Coworking-Spaces ist es, dass Coworker*innen aus den unterschiedlichsten Branchen und Erfahrungshorizonten aufeinandertreffen, sich eine Infrastruktur teilen und neue Netzwerke bilden. Für Unternehmen, die ihre eigene Digitalisierung verbessern möchten, ist Coworking daher attraktiv. Durch das bestehende Netzwerk im Coworking-Space, kann ein Unternehmen leicht Kontakte zu entsprechenden Branchen, freiberuflichen Coworker*innen oder Digital Natives knüpfen, die über die nötigten Erfahrungen verfügen. Innerhalb des Netzwerks kann man sich zudem leicht und unkompliziert über gemeinsame Hürden der Digitalisierung austauschen. Herausforderungen können durch den kollektiven Austausch in der Regel besser gemeistert werden. Setzt man die Digitalisierung im Unternehmen effizient um, profitiert man nachhaltig von einer besseren Zusammenarbeit im Team, einfacheren Entscheidungswegen und neuen Kanälen, um Kunden zu gewinnen.

Coworking im ländlichen Raum

Coworking-Spaces im ländlichen Raum sind zwar noch weniger populär als in der Großstadt, jedoch nimmt ihre Zahl in den vergangenen Jahren stetig zu. Insbesondere in ländlichen Regionen besitzen die gemeinschaftlichen Arbeitsräume ein klares Innovationspotential für neue Arbeitskulturen und Geschäftsmodelle. Die Digitalisierung unterstützt ländliche Regionen dabei, die aktuellen Herausforderungen zu bewerkstelligen und ihre bestehenden Strukturen besser zu nutzen. Der Themenkomplex Arbeit und Leben ist ein wichtiger Teil, der von dem digitalen Wandel auf dem Land profitieren kann. Durch Coworking-Spaces schaffen ländliche Kommunen ein Angebot für wohnortnahes Arbeiten, das ohne Pendeln auskommt. Die Bewohner von Kleinstädten und Dörfern bleiben vor Ort, sodass örtliche Angebote wieder mehr genutzt werden. Das ist vor allem für den Einzelhandel, Vereine und Kultureinrichtungen von Belang und fördert eine nachhaltige Stadt- und Ortsentwicklung.