Die Anzahl von Podcasts auf Spotify, iTunes und Co wächst stetig an. Comedy, News, Technik, Finanzen und Lifestyle – für jedes Genre findet sich eine interessierte Community. Hast du auch eine Menge zu berichten, Expertise in deinem Fachbereich oder möchtest über aktuelle Themen diskutieren? Dann solltest du selbst zum Podcaster werden! Alles was du benötigst, um ins Podcast-Business zu starten, sind gute Ideen und das richtige Equipment. Hier erfährst du Schritt für Schritt, was du auf dem Weg zu deinem ersten Podcast zu beachten gibt.
Was ist ein Podcast
Der Begriff Podcast setzt sich zusammen aus Pod von iPod (MP3-Player von Apple) und Cast von Broadcast (Rundfunk). Eine neuere Definition erklärt „Pod“ als Abkürzung für „play on demand“. Im Gegensatz zu den klassischen Medien wie Radio und TV hat ein Podcast keine festen Sendezeiten, daher spricht man auch von Audio „on demand“, also auf Abruf. Du kannst Podcast-Episoden herunterladen und hören, wann und wo du möchtest. Beim Sport, auf dem Weg zur Arbeit oder während der Hausarbeit verschenkst du keine Zeit, sondern kannst dich zu beliebigen Themen weiterbilden oder berieseln lassen.
Das Abonnieren und Herunterladen eines Podcast ist immer kostenlos. Finanziert werden die Podcasts werden entweder von den Anbietern selbst, durch Werbung oder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern durch deine Rundfunkgebühren. Eine Ausnahme bilden die „Original-Podcast“-Formate von Audible, Spotify etc.
Inhaltlich widmet sich jeder Podcast einem bestimmten Thema, das in einzelnen Folgen spezifischer ausgeweitet wird oder immer wieder – z.B. mit Interview-Partnern – von verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird.
Die richtige Vorbereitung – Finde dein Podcast-Konzept
Du möchtest selbst mit deinem Podcast beginnen? Um Hörer für dich zu gewinnen, benötigst du zunächst einen zuverlässigen Plan! Denn wie möchtest du Leute mit deinem Podcast überzeugen, wenn du selbst noch kein festes Konzept besitzt? Bevor du loslegst, solltest du daher für dich klären: Warum möchte ich überhaupt einen Podcast mache? Was ist mein Ziel?
Nimm dir die Zeit und beantworte die weiterführenden Fragen, um dein Podcast-Konzept zu erstellen:
- Worüber möchte ich reden? Was sind meine Themen?
- Wen möchte ich erreichen? Wer ist meine Zielgruppe?
- Worin unterscheidet sich mein Podcast von anderen?
- Ziehe ich den Podcast allein durch, zu zweit oder im Team? Lade ich regelmäßig Gäste in den Podcast ein?
- Wie oft soll mein Podcast erscheinen? Wöchentlich, monatlich?
Steht das Konzept, solltest du dir im nächsten Schritt unbedingt Gedanken über den Inhalt und den Titel machen, unter dem dein Podcast laufen soll. Um potenzielle Hörer auf deinen Podcast aufmerksam zu machen, muss er sich schließlich auf iTunes, Spotify und Co. gegen eine Menge etablierter Podcast-Größen und trendender Neuheiten auf den Plattformen behaupten. Nur wenn du dir darüber im Klaren bist, wen du erreichen möchtest, gelingt es dir deinen Podcast zielgerichtet zu gestalten und erfolgreich zu vermarkten.
Ein kurzer, prägnanter Podcast-Name fällt auf der jeweiligen Plattform ins Auge und bleibt im Kopf. Wenn er dann auch noch einen inhaltlichen Bogen zu deinem Thema spannt und deine Expertise unterstreicht, umso besser. Mit einem einprägsamen Coverbild zeigst du deinen Zuhörern auf einen Blick, was bei dir Programm ist. Host und Thema sollten auf dem Bild präsent sein und erahnen lassen, was die Zuhörer bei dir erwarten können. Mit einer kurzen Beschreibung kitzelst du die Neugierde an, baust Spannung auf und verrätst, warum man an deinem Podcast unter keinen Umständen vorbeikommt.
Die passende Technik – Darauf achtest du beim Equipment
Die Qualität deines Podcast sollte sich in jedem Fall auch in der Audioqualität widerspiegeln. Einen Podcast, der inhaltlich Mehrwert liefert, humorvoll aufgebaut und unterhaltsam ist, hört sich niemand an, wenn der Ton miserabel ist. Grundsätzlich benötigst du für die Aufnahme deines Podcast folgende Gadgets:
- Mikrofon: Podcasts-Mikrofone bewegen sich preislich zwischen 100 und 300 Euro. Auch wenn er Mikrofone gibt, die speziell in der Produktbeschreibung als Podcast-Mikrofone ausgewiesen sind, lässt sich ein Podcast auch mit einem anderen guten Mikrofon realisieren. Ein wichtiges Kriterium ist die Nierencharakteristik des Mikrofons. Mikrofone mit Nierencharakteristik nehmen vorrangig Schall von vorne auf und blenden Töne von hinten – also aus 180° – aus. Seitliche Schallwellen werden frontal nach hinten zunehmend abgeschwächt aufgezeichnet und sind zudem weniger rückkopplungsanfällig. Der Frequenzumfang sollte zwischen 40 Hz und 18 kHz liegen, damit die Stimme im vollen Umfang aufgezeichnet wird. Ein eingebauter Pop-Schutz filtert zudem störende P-Laute bzw. sogenannte „Explosivlaute“ heraus. Sehr beliebt ist das RODE Podcaster, ein dynamisches USB-Mikrofon, das speziell für Podcasting entwickelt wurde. Auch Shure oder Hausmarken wie t.bone (Thomann) und Fame (Music Store) bieten geeignete Alternativen an.
- Software: Für den Start in reicht ein kostenloses Aufnahmeprogramm vollkommen aus. Weitverbreitete und unentgeltliche Programme zum Aufnehmen und Schneiden deines Podcasts sind Garageband (für Mac), Audacity oder Tracktion Waveform Free.
- Hosting-Plattform: Um deine Audioaufnahme auf allen wichtigen Plattformen zu veröffentlichen, musst du sie bei einem Anbieter hosten. Der renommierteste amerikanische Anbieter heißt Libsyn.com und kostet 5 bis 7 Euro monatlich. In Deutschland ist der Anbieter podcaster.de sehr beliebt.
Wie nehme ich einen Podcast auf?
Um die Theorie in die Praxis umzusetzen, gibt es nur eine Möglichkeit: Probiere es aus. Mache dich hierfür mit deinem Equipment vertraut. Checke vorab, ob auf den Aufnahmen ein Rauschen oder andere Störgeräusche zu hören sind. Ebenso solltest du deine Stimme auf den Podcast vorbereiten. Auch wenn du keine Operette singen möchtest, schadet ein Glas Wasser bestimmt nicht, um deine Stimme geschmeidig zu machen. Nachdem du den Aufnahme-Button gedruckt hast, achtest du am besten auf einen gleichbleibenden Abstand zum Mikrofon, um Lautstärkeunterschiede zu vermeiden. 5 bis 10 cm Platz zwischen Mund und Mikrofon sind ideal.
Ein Skript hilft dir, um inhaltlich nicht den Faden zu verlieren. Strukturiere den Ablauf deines Podcasts und setze thematische Schwerpunkte. Wenn du einen Gesprächspartner hast, kannst du ihm das Skript und etwaige Fragen vor der Aufnahme zukommen lassen, damit er weiß in welche Richtung die Episode gehen soll. Anders als bei einem Vortrag lebt der Podcast von Spontanität und darf gerne eine persönliche Note haben.
Die geeignete Umgebung für deinen Podcast
Eine stille Umgebung ist die wichtigste Voraussetzung für die Aufnahme deines Podcasts. Auch das beste Equipment wird nervende Störgeräusche vom Rasenmäher des Nachbarn oder der Baustelle gegenüber nicht ausmerzen können. Sorge daher unbedingt für eine ruhige Geräuschkulisse, die irritierende Nebengeräusche ausschließt. Ein möglichst ruhiger Raum, in dem Fenster und Türen geschlossen werden können, ist ideal. Prüfe vorab, ob sich im Raum potenzielle Störquellen wie eine tickende Uhr oder brummende Elektrogeräte befinden. Das Zimmer sollte zudem eine gute Raumakustik und wenig Raumhall haben. Wenn du beispielsweise die Vorhänge an den Fenstern zuziehst, können die Fensterscheiben keinen Schall mehr reflektieren und der lästige Nachhall wird reduziert. Auch Teppiche und Möbel helfen dabei, Geräusche zu absorbieren.
Im Überblick: Deine 4 Schritte zur ersten Podcast-Aufnahme
- Vorbereitung ist alles: Erstelle ein Konzept für deinen Podcast und benenne deine Zielgruppe.
- Wer billig kauft, kauft oft: Sorge für das richtige Equipment. Nur mit einer guten Audioqualität bleiben deine Zuhörer dabei.
- Content mit Mehrwert: Bereite dich inhaltlich auf deine Podcast-Episode vor und verliere den roten Faden nicht.
- Besser sprechen: Die Aussprache ist im Podcast das A und O. Achte dafür auf deine Betonung, dein Sprechtempo und den Sprachstil – bleibe aber in jedem Fall authentisch!
Ab sofort kannst du in der Denkschmiede Hennef in unserer Podcast-Box deinen eigenen Podcast aufnehmen!
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